St. Moritz

Filialkirche St. Moritz

Die Kirche St. Moritz oder der Mortzen – wie sie von den Einheimischen genannt wird – liegt auf 49°42’13 Nord und 11°10’7 Ost, etwa 100 Meter nach hinten versetzt, an der Staatstraße 2242 zwischen Leutenbach und Hundsboden. Der Felssporn auf welchem sich die Kirche und der die Kirche umgebende Friedhof befinden, besteht aus Kalkstein. Die Kirche befindet sich nach Geyer (Geyer, Manfred: Vor- und Frühgeschichtliche Denkmäler im Landkreis Forchheim) auf einem mutmaßlichen Burgstall und wurde in Ost/Westrichtung angelegt. Im Osten befindet sich der Chorbereich, der von außen durch einen Mauerrücksprung deutlich sichtbar ist. Einen weiteren Rücksprung bildet der Turmbereich. Der Turm der Kirche ist in der Südwestecke angeordnet. Auf allen Seiten ist die Kirche von einem Friedhof umgeben, der durch eine Mauer von vergleichsweise unregelmäßiger Form begrenzt wird. Je ein überdachtes Tor führt an der Nord- und der Westseite durch diese Mauer.

Nach Süden hin liegt ein nach Norden abfallendes Tal, durch das relativ geradlinig ein kleiner Bach fließt, der sich über die steile Hangkante in einem Wasserfall ergießt. Die Quellen dieses Bachs liegen unterhalb von Ortspitz. Folgt man den Bachlauf, so finden sich einige Felsenkeller. Besonders auffällig ist der Stollenmund am Wasserfall. Dort soll sich einst ein Silberbergwerk befunden haben

 

Die Kirche St. Moritz betritt man normalerweise durch den Nebeneingang, d. h. durch die Seitentür. Ein paar Schritte und man hat den Gang zwischen den Bankreihen erreicht. Diese zwängen sich in den Innenraum, ducken sich förmlich unter die U-förmige Empore, die an beiden Längsseiten und der Rückwand den Innenraum über-spannt, sodass sie nur den Mittelgang frei lassen.

Die Innenausstattung mit ihren Statuen und Bildern ist, wie man es von einer Dorfkirche erwartet, mehr als üppig ausgestattet. Alte und neue Ausstattungselemente mischen sich ohne sich zu stören. Im Chorraum erkennt man links an der Wange des Rundbogens den sog. Schmerzensmann nach Dürer. Dann an der Trennwand links vom Altar den Hl. Nikolaus. Zentral über dem Tabernakel, leider etwas verdeckt durch die Ewiglichtampel den Hl. Mauritius mit Schwert. Darunter den (Dreh-) Tabernakel, flankiert von je einem Butto rechts und links. Rechts über der Sakristeitür steht der Hl. Otto. Dann wieder an der Wange des Rundbogens den Hl. Wendelin. Vor dem Hochaltar steht der Zelebrationsaltar aus heimischem Kirschbaumholz.

Wendet man sich nach rechts zum Seitenaltar, so fällt dort die qualitativ hochwertige Figurengruppe der Hl. Anna Selbdritt auf. Auf dem linken Seitenaltar steht eine Marienstatue. Am Chorrundbogen hängt ein Relief vom „Auge Gottes“.


Die hufeisenförmige Empore überdeckt mächtig und dominierend mit ungleich langen Schenkeln einen nennenswerten Teil der beiden Bankreihen. Die Querbalustrade der Empore zeigt in mehreren Kassetten Bilder der zwölf Apostel, Jesus, Maria und als letztes den Hl. Georg

Direkt am Parkplatz, an der Straße von Leutenbach nach Egloffstein, findet sich eine Kapelle mit einer Statue des Hl. Mauritius. Zu Füssen dieser Figur befindet sich ein rechteckiges Quellbecken, indem meist kurze Stücke von Zweigen oder kleinen Ästen liegen. Seit vielen Jahrhunderten, so erzählen die Leute, fragt man den Hl. Mauritius um die Zukunft. Wirft man dann ein Stöckchen in das Becken und es schwimmt, dann ist alles in Ordnung und man ist gefeit von Krankheit und Tod im nächsten Jahr – geht dieses aber unter, dann muss man mit dem Schlimmsten rechnen.


Im Sulzbacher Kalender für kath. Christen von 1859 findet sich das wahrscheinlich älteste Bild von St. Moritz, das von Pfarrer Michael Bayer (Langensendelbach) stammt.

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