Heimatstube

Die Heimat und Trachtenstube

Leutenbach gehört zu den Dörfern im Landkreis Forchheim, die eine lange Trachtengeschichte aufweisen.
Früher erhielten die Mädchen zur Einschulung ihre erste schmucke Tracht. Die Frauen
blieben der Tracht treu und trugen sie bis zu ihrem Ableben. Die Leutenbacher Tracht unterscheidet sich in vielen Details von der in den umliegenden Orten.

Die heimischen Schneiderinnen hatten eine mühevolle Arbeit, um den Wünschen und Ansprüchen immer gerecht zu werden.

Es waren zum Teil richtige Schmuckstücke, die dabei entstanden.

Auch die Mädchen im Kindergarten unter der früheren Leiterin
Schwester Edwina und mit großzügiger Förderung und Unterstützung von Baronin Gudila von Pölnitz trugen bei vielen Anlässen und Einladungen mit Stolz eine Kindertracht.
Im Laufe der Jahre aber wurden die älteren Trachtenträgerinnen weniger, die Jugend war dafür nicht zu begeistern, und wie es in einem Zeitungsbericht von 1968 hieß, ist es gekommen: „Trachten sterben leise“.
Mit jeder Trägerin, die stirbt, stirbt diese Tracht. Mittlerweile gibt es keine Frauen
mehr in der Gemeinde, die jahraus, jahrein ihre Tracht als lebendige Tracht tragen und nie eine andere „Woar“ besessen haben.

Bei Monika Kaul – ihre Mutter war die bekannte Trachtenschneidermeisterin Margaretha Kraft – und Katharina Kraft, beide selbst gelernte Schneiderinnen,

die seit 1982 als Trachtenbeauftragte in der FSV-Ortsgruppe Leutenbach

mitarbeiteten, kam die Sorge hoch, was nach dem Tode vieler Trachtenträgerinnen mit ihren zum Teil sehr wertvollen alten Kleidungsstücken geschieht.
Wie kann man sie retten und für die Nachwelt erhalten?

Man ging auf die Familien zu und sprach sie an. Diese waren größtenteils nicht abgeneigt, sie dem Verein zu überlassen.
Teilweise wurden auch besonders schöne wertvolle Stücke gegen ein geringes Entgelt erworben. Immer mehr kam dabei zusammen, und das private Lagern nahm überhand. Der Wunsch nach einem Aufbewahrungsraum wurde immer größer.

So kam es ganz gelegen, dass die Gemeinde Leutenbach nach
einer Nutzungsmöglichkeit ihres alten Schulhauses suchte und der Anfrage des Vereins positiv gegenüberstand.
Da die Leutenbacher Musikanten auch Räumlichkeiten ausspäten und die Gemeinde ein größeres Sitzungszimmer brauchte, war allen mit dem Umbau der alten Schule in der St.-Moritz-Straße 5 im Jahre 2002 geholfen.
Das Gebäude, das 1884 erbaut wurde, beherbergte bis 1970 eine zweiklassige Schule. Danach befand sich lange Zeit eine Postfiliale darin, anschließend stand das Haus einige Jahre leer und enthält nun den Sitzungssaal mit Trauungsecke, Sprechzimmer und Warteraum für die Gemeinde, Räume für die Musik im Obergeschoss und im Dachgeschoss die Heimat- und Trachtenstube der Ortsgruppe des FSV. 
Eifrig ging man vom Verein unter Federführung von Vorstand Michael Roth das Projekt an, vieles war zu machen, immer wieder kamen neue Probleme hoch, aber alles konnte gemeistert werden. Mehr als 1.000 ehrenamtliche Stunden wurden von der Vorstandschaft und anderen Helfern geleistet.
Der Verein brachte circa 20.000 Euro Eigenkapital auf, dazu kamen noch Geldspenden und kostenlose Leistungen von einigen Handwerkern. Auch die Gemeinde investierte einige tausend Euro vor allem am Bauwerk.

Mancher Antrag an den Gemeinderat war schwer zu vermitteln,
dass der Verein dies nicht zur Selbstdarstellung macht, sondern für den Erhalt
und den Nachweis der kulturellen Vielfalt unseres Ortes und für unsere Nachkommen.
Letztendlich konnte man sich einigen. Viel fachliche Beratung wurde eingeholt
bei Herrn Innenarchitekt Dipl. Ing. Rainer Köhnlein von der Landesstelle für
die nichtstaatlichen Museen Bayern, bei Dr. Hans Weisel aus Ebermannstadt und
bei der Trachtenberaterin des Bezirks Oberfranken, Frau Dr. Birgit Jauernig.
Außerdem besuchte man verschiedene Museen, um sich Anregungen zu holen.
Bereits im November 2003 wurde das neue Rathaus der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dies nutzte der Verein, um seine bisher erhaltenen Schätze zu zeigen.
Einige Vitrinen, die der damalige Chef des Landwirtschaftsamtes Forchheim,
Teddy Dahlmann, beschafft hatte, waren schon gefüllt und auch ein paar alte
Schränke, aber noch mehr hing an Rundständern wie in einem Bekleidungshaus.
Es herrschte großer Andrang, und alle Besucher zeigten sich überrascht, was
in kurzer Zeit zusammengekommen war. Aber es war noch viel zu tun

bis zur offiziellen Eröffnung im April 2004.
Die Schreinerei Pieger aus Schlaifhausen fertigte zwischenzeitlich Vitrinen an,
in denen Trachtenbüsten, mit zum Teil über 100 Jahre alten Kleidungsstücken
bekleidet, ausgestellt wurden. Die überbassenen häuslichen und landwirtschaftlichen Exponate wurden gereinigt, zum Teil fachmännisch repariert, naturbelassen konserviert und ausgestellt.
Am 4. April 2004 konnte mit einer kleinen Einweihungsfeier die Heimatstube offiziell eröffnet werden. Vorstand Michael Roth berichtete in Anwesenheit zahlreicher Gäste über die Entstehungsgeschichte und das bisher Getane.

Bei der anschließenden Besichtigung der Heimatstube waren alle Gäste positiv überrascht, was in kurzer Zeit entstanden war und waren voll des Lobes.
Die weiteren Jahre waren geprägt vom ständigen Umräumen und Umstellen von
Gegenständen, um das Raumangebot zu optimieren. Es entstanden Themenbereiche wie Trachten und Zubehör, eine Schneider- und Schusterecke, ein handwerklicher Bereich sowie ein landwirtschaftlicher- und Haushaltsbereich.
Das Modell der Leutenbacher Burg am Burgstein vom Geschlecht der Edelfreien von Ludunbach, die 1079 ohne Namen erstmals in Erscheinung traten, und viele mittelalterliche Funde um den Burgstein sind zu sehen.

Über die Jahre kamen immer mehr unterschiedlichste Stücke dazu.

Es waren viele Aktivitäten nötig, um sie aufzubereiten und endlich
ausstellen zu können. 
2014 konnte auf zehn Jahre erfolgreiche Arbeit zurückgeblickt werden.
Man begann um noch mehr Heimatfreunde heranzuziehen, auch mit Fotoausstellungen zu Themen wie zum Beispiel Weißer Sonntag,

Schulklassen, Kirchweih, Hochzeiten, Vereinsjubiläum 50 Jahre FSV sowie
Leutenbacher „Wurzweihe“ in jüngster Zeit.

In Planung ist eine Fotoausstellung der Haus- und Hofgeschichte von Leutenbach in größerem Rahmen. Dazu wurden mit Zuschüssen der ILE Fränkische
Schweiz neue Tafeln mit Beleuchtung angeschafft. Was dazu noch benötigt wird
zu den vielen bereits vorhandenen Fotos, sind weitere Fotos, die noch in mancher Kommode oder manchem Schrank schlummern und andere Zeitdokumente.

Da die Aufgaben und Arbeiten immer mehr zunehmen und auch die verantwortlichen Personen älter werden, ist dringend Nachwuchs gesucht, der sich
für den Erhalt, die Präsentation und Dokumentation unserer Leutenbacher Geschichte und Heimat interessiert. Besuch hatte die Heimat- und Trachtenstube neben vielen einheimischen Heimatfreunden und auswärtigen Gästen
auch von Politikern des Landtags und des Bundestags, des Landkreises sowie von Teilnehmern des EU-Projekts INTERREG IV „Listen to the voice of villages“,

aus Trento in Italien und sechs osteuropäischen EU-Ländern.
Gerne würden wir auch Schulklassen und den Heimatfreunden den den Ortsgruppen
unsere schöne Heimat- und Trachtenstube zeigen.


Öffnungszeiten: April, Juni, August und Oktober jeweils am letzten Sonntag im Montag. Ein Besuch außerhalb dieser Termine ist für Gruppen möglich nach Voranmeldung bei: • Vorstand Reinhardt Weber Telefon (09197) 1334 • Monika Kaul Telefon (09199) 487 • Katharina Kraft Telefon (09199) 1816 Der Eintritt ist frei.

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