Auf einem
Bergabsturz aus Kalkgestein nahe der Straße von Leutenbach nach
Egloffstein befindet sich die romantisch gelegene St. Moritz-
kapelle. Sie diente
wahrscheinlich den Herren von Ludunbach als Burgkapelle . Sie soll
über einen unterirdischen Gang mit der Burg auf dem Burgstein
verbunden gewesen sein - erwiesen ist dies aber nicht. In einer
Forchheimer Gerichts-
akte aus dem
Jahr 1465 ist die Moritzkapelle erstmals erwähnt. Sie trug damals
den Namen St. Mauritius zu Oberleutenbach und gehörte zu-
sammen mit
Niederleutenbach (dem heutigen Leutenbach) zur Pfarrei Kirchehrenbach.
Der Innenraum des Kirchleins wirkt durch die hufeisenförmige
Empore immer etwas dunkel. Der Chor hat ein Kreuzgewölbe.
Über dem Tabernakel am Hochaltar steht eine Mauritiusstatue,
begleitet vom Hl. Nikolaus links und dem Hl. Otto auf der rechten
Seite.
Direkt am Parkplatz neben der Straße nach
Eg-
loffstein befindet sich der Moritzbrunnen, eine einfache Feldkapelle
mit der Figur des Hl. Mauritius, als Ritter in voller Rüstung. Die
ursprüngliche Figur wurde entwendet und ist für immer
verschwunden. Der Leutenbacher
Georg Drummer hat die Figur nachgeschnitzt und be-
malt .Durch das Eingangstor neben dem Eremitenhäus-
chen betritt man den Friedhof, der als Sechseck um die Kirche angelegt
ist. Er ist von einer etwa 1 Meter hohen Mauer umfriedet. Kirche und
Friedhof waren bei Angriffen die letzte Zufluchtsstätte für
die Bewohner des verschwundenen Weilers Oberleutenbach. Dieser bestand
nur aus wenigen Häusern.
Unterhalb St. Moritz auf der südwestlichen Seite
rauscht der Silberbach, der einen schönen Wasserfall bildet. Er
soll in früherer Zeit eine Mühle angetrieben haben. Es wird
vermutet, dass Oberleutenbach eine Ansiedlung von Berg-
leuten war, die dort nach Silber schürften. Dieser Bergbau
erklärt auch die oft genannten unterirdischen Gänge in diesem
Bereich.
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